Vortrag „Christen im Widerstand 1933-1945 - Pater August Benninghaus aus Ankum, ein deutscher Jesuit und Märtyrer“

13.06.2023 / 19:00

© Hermann Rieke-Benninghaus
Pater August Benninghaus
Referent: Hermann Rieke-Benninghaus, Dinklage

Der Feierabendgesprächskreis lädt Sie zu diesem Vortragsabend herzlich ein. Bitte geben Sie diese Einladung gerne weiter. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Wir erbitten Ihre Anmeldung bis Freitag, 9. Juni 2023 an Uwe Schrader (E-Mail: uwe.schrader69@outlook.com) oder an Wilhelm Clausing (Telefon 05465 - 662).

Veranstaltungsort

Gemeindehaus

Stiegte 2
49565 Ueffeln

 "Denn DEIN ist das Reich. August Benninghaus SJ: Widersteht der Gottlosigkeit."

Pater August Benninghaus SJ wurde am 7. November 1880 in Druchhorn geboren. Sein Todesdatum ist der 20. Juli 1942 im KZ Dachau.

Am 26. April 1900 trat er in das Noviziat der Jesuiten in Blijenbeek/Niederlande ein und empfing am 24. August 1913 durch den Kölner Erzbischof und späteren Kardinal Felix von Hartmann das Sakrament der Priesterweihe.

1914 wurde er von seinem Oberen nach England gesandt. Beim Austausch von Kriegsgefangenen kam er 1916 nach Deutschland zurück. Hier meldete er sich freiwillig zum Heeresdienst und wurde als Divisionspfarrer an der mazedonischen Front eingesetzt.

Nach dem Ersten Weltkrieges wurde er mit der Betreuung der Jugendverbände und mit der Seelsorge an einem Krankenhaus in Köln-Deutz beauftragt. Im Jahre 1924 übertrug ihm der Orden das Amt eines Exerzitienmeisters. Als solcher wirkte er in Niederkassel am Rhein, Opladen, Münster und im Kloster Bethlehem bei Bergheim/Erft. Danach war er zwei Jahre als Volksmissionar in Hannover tätig. 1928 wurde er in Münster Diözesanpräses der Männergemeinschaften. Ab 1929 war er mit dem Pfarrer der Stadtkirche St. Lamberti Clemens August Graf von Galen bekannt. Bis 1941 wirkte er als Exerzitienmeister und Volksmissionar im Kettelerheim in Münster.

1938 wurde wegen abfälliger Bemerkungen über den Nationalsozialismus ein Strafverfahren - wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz - gegen Pater Benninghaus eingeleitet. Er hatte geäußert, dass die Kirche schon viele Reiche überdauert habe. Das beim Sondergericht in Dortmund angestrengte Verfahren endete mangels Beweisen am 25. Oktober 1939.

Am 27. Juni 1941 wurde er abermals von der Geheimen Staatspolizei in Münster verhaftet. Er soll bei einem Exerzitienkurs für zum Militärdienst Einberufene im Katharinenstift in Ascheberg angeblich staatsfeindliche Äußerungen von sich gegeben haben. Er wurde in das Konzentrationslager Sachsenhausen verlegt. Dort wurde er von zwei SS-Männern derart misshandelt, dass er stürzte und auf eine Tischkante aufschlug. Dabei erlitt er eine Gehirnerschütterung, von deren Folgen er sich bis zu seinem Tode nicht erholte.

Am 11. März 1942 wurde Pater Benninghaus in das KZ Dachau verlegt, wo damals die katholischen Priester in einem sogenannten „Pfarrerblock“ zusammengezogen wurden. Pater Benninghaus kam in den Block 24, Stube 1. Dieser war im Mangeljahr 1942 zusätzlicher Invalidenblock. Das bedeutet, dass Pater August zur Vergasung in Schloss Hartheim bei Linz vorgesehen war. Infolge Hungers und Schwäche verschlechterte sich sein körperlicher und geistiger Zustand immer mehr, bis er schließlich in das Krankenrevier eingeliefert wurde.

Am 20. Juli 1942 verstarb er infolge Unterernährung. Am 31. August 1942 wurde eine Urne mit Asche zum Pfarramt nach Ankum geschickt. Sie wurde auf dem Ankumer Friedhof beigesetzt. Auf dem Grabmal stehen die Worte „Märtyrertod Dachau“.

Die Gemeinde Ankum hat zur Ehre und Mahnung eine Straße am Ortseingang von Ankum nach Pater Benninghaus benannt. Im Artländer Dom erinnert eine Bronzeplatte an ihn. Die Ankumer Oberschule trägt seinen Namen. In Münster erinnert ein Stolperstein vor dem Haus Königsstraße 35 an August Bennighaus. Die katholische Kirche hat August Benninghaus als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen. Seit 2017 wird jährlich der August-Benninghaus-Preis verliehen.

Quelle: Zusammenfassung verschiedener Texte und Veröffentlichungen (Uwe Schrader)