Trost

Sat, 09 Apr 2022 20:37:47 +0000 von Uwe Schrader

Maria von Magdala kam am noch dunklen Ostermorgen zum Grab, in das sie Jesus hineingelegt hatten.

Sie, eine tatkräftige Frau, suchte Trost. Trost im Angesicht des Unheils, des Abschieds, des Todes. Viele von uns sind Macherinnen und Macher. Doch die unerträglich großen Fragen ertragen zu müssen, macht uns stumm und wir werden zu trostbedürftigen Wesen.
 
Pandemie und Kriegsgrauen haben uns das Fürchten gelehrt. Was bedeutet es, wenn der Engel im Morgengrauen am Ostermorgen sein "Entsetzt euch nicht!" spricht, auch zu uns? Alles nicht so schlimm? Im Gegenteil: Der Engel weicht unserer Trostbedürftigkeit und ihren Ursachen nicht aus, trägt mit, was entsetzt, ja, nennt das Entsetzen beim Namen.
 
Wirklicher Trost braucht diese Wahrheit. Trost liegt "extra nos", außerhalb von uns selbst. Ich kann mich schwerlich selbst trösten. Trost geschieht mir. Er ist uns zugesagt. Für uns und für andere. Christus, das ist der Trost, den wir nötig haben. Der Trost, der nicht nur mal schnell vorbeischaut. Sondern der bei uns bleibt, der wahrhaftig ist und uns in Liebe begegnet – durch alle Ängste hindurch.
 
 Dass Sie durch die Karwoche und das Osterfest diesen Trost erfahren, wünscht
 
 Ihr
 Landesbischof Ralf Meister 
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